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15.10.2011 | #1 |
FilzerIn +
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Hi!
Milchschaf eigenet sich, wenn man nach der Literatur und ein paar Empfehlungen hier aus dem Forum, nicht zum Filzen, dafür um so besser zum Spinnen. Beim Leineschaf kann ich dir nichts genaues sagen. Da würde ich es eventuell einfach mal mit ein bisschen "Probewolle" (wenn der Schäfer denn so kleine Mengen abgeben mag) ausprobieren. Ganz liebe Grüße, Marie |
15.10.2011 | #2 |
FilzerIn
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mir wurde gesagt dass nicht alle schafrassen gehen.
meine gehen gottseidank. heidschnucken gehen soweit ich weis glaube nicht. schade eigentlich da hätte man dunkel und hell beisammen. gruß moni |
05.01.2016 | #3 | |
FilzerIn
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Zitat:
habe gerade versucht eine schale aus merino im vlies zu erstellen das ist nichts geworden gruß wilma |
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07.01.2016 | #4 |
FilzexpertIn
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Hallo Wilma,
noch keine Antwort? Nun gut, ich versuche mich darin dir zu helfen. Also, die Sache mit der mic Angabe ist einfach zu erklären. Je kleiner der Wert ist, desto weicher ist die Wolle. Das hat etwas mit dem Durchmesser eines einzelnen Haares zu tun. Also übersetzt heißt das, eine 16 mic ist ungeheuer kuschelig weich. Für Kleidung, Schals und Mützen gibt es nichts angenehmeres. Sie kratzt überhaupt nicht, selbst wenn man empfindlich ist. 21 Mic ist auch noch weich, allerdings merkt man schon einen Unterschied. Ich habe schon einen Schal aus 21 Mic Wolle gemacht, er ist OK, wenn man nicht so ganz empfindlich ist. Darüber würde ich nicht gehen, also mein Schal aus Wendsleydale-Wolle, die 31 mic hat ist eine "Kratza-strophe." Ich weiß bis heute noch nicht, was mich da geritten hat. Optisch schaut er jedoch toll aus. Ob du die 16 mic für alles verwenden magst ist eine Frage des Geldbeutels. Der Filz ist weich und zart für eine Filzschale oder Tasche würde ich eher robustere Wolle nehmen. Ich bin z.B. ein Fan von Bergschaf für robustes. Aus dieser eher groben Wolle (ca. 29 mic) habe ich schon Figuren, Tiere, Taschen, Puschen und Schalen gemacht. Eigentlich alles außer Kleidung, für die nur die super weiche Wolle. Das will aber nicht heißen, dass man aus Merinowolle keine Puschen, Taschen und Schalen machen kann, es ist eben meine persönliche Vorliebe. Meine Filzbilder sind aus einer Mischung aller Wollsorten die ich habe, es eignet sich alles gleichermaßen, es kommt nur auf die Farbe an. Generell ist Kammzugwolle langfaseriger als Vlieswolle. Bei der Vlieswolle liegen die kurzen Fasern kreuz und quer, beim Kammzug immer in einer Richtung. Weswegen man Kammzug für gewöhnlich auch kreuzweise in mindestens zwei Schichten auslegt. Nadelfilzen ist mit Vlies einfacher, das Ergebnis wird auch schöner wie beim Kammzug. Zum nassfilzen hängt es einfach von deiner persönlichen Vorliebe ab, ob du lieber Kammzug oder Vlies nimmst. Geht beides gut. Ob sich die Faserlänge auf den Filzprozess auswirkt, kann ich dir so nicht beantworten. Deshalb macht man für größere Objekte auch besser eine Filzprobe um den Schrumpf zu ermitteln. Bei kleinen Dingen, wie z.B. eine Schale oder ähnliches muss das nicht sein. Bei Schuhen jedoch, die später passen sollen, ist es empfehlenswert. Mit Bergschaf werden die Objekte wie ich finde stabiler als mit Merino. Es hängt aber auch ein wenig davon ab, wie dick du ausgelegt hast und wie sehr du walkst. Bergschaf ist später haariger in der Oberfläche als die eher glatte Merino. Man kann Bergschaf aber auch problemlos nach dem trocknen mit einem Wollrasierer rasieren, dann ist die Oberfläche nicht mehr haarig. Mit der Zeit habe ich schon viele Wollsorten ausprobiert, Wendsleydale, Karakul usw. Also meine Meinung dazu: Wenn du Tiere filzt, dann sind die verschiedenen Wollarten toll, weil man die Oberfläche unterschiedlich gestalten kann. Als Standart bleibe ich aber bei Bergschaf und Merino. LG Tanja |
Folgende 2 Benutzer sagen Danke zu Blausternchen für den nützlichen Beitrag: | Coccinelle (07.01.2016), wilma (08.01.2016) |
07.01.2016 | #5 |
Senior FilzerIn
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Falls das mit den Musterpäckchen nicht klappt, kannst Du Dich auch im Netz (natürlich vorrangig in diesem Forum, wie Blausternchen soeben toll bewiesen hat) und in Büchern schlau machen. Da kann man schon sehr viel über die Qualität von Wolle und ihre Verwendungsvorzüge erfahren. Aber Ausprobieren ist halt auch immer sehr spannend.
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Folgender Benutzer sagt Danke zu Filzröschen für den nützlichen Beitrag: | wilma (08.01.2016) |
07.01.2016 | #6 |
Meister-Filzer Filzrausch-Team
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Zitat:
. Also hier meine konkreten Fragen: 1. Was bedeuten die "Mic" angaben bei der Wolle und wie wirkt sich dieses Merkmal auf den Filzen und den fertige Filz aus? 2. Sind mittelfein, fein, sehr fein, extra fein...etc. offizielle Qualitätsbezeichnungen und was bedeuten diese? 3. Woran/wie erkenne ich (VOR der Bestellung) wie lang die Wollfasern sind? 4. Wie wirkt sich die Wollfaserlänge auf den Filzprozess und den fertigen Filz aus? 5. Welche Wolle gibt einen festen, stabilen Filz und welche einen zarten, weichen Filz? So, ich glaube das war es fürs erste. Mir fallen aber ganz sicher noch gaaanz viele Fragen ein! Frage an Frieder: könnte Filzrausch für Filz- und Wollanfänger wie mich vielleicht eine Art "Musterpäckchen" anbieten? Habe mir das so vorgestellt: kleine Mengen (5g/10g???) an unterschiedlichen Wollen/Wollqualitäten, entsprechend beschriftet (Wollsorte, Qualität, Schafrasse...). So könnte man/frau den Unterschied der Wolle sehen, fühlen und erfilzen, ohne gleich grosse Mengen an verschiedenen Wollen kaufen zu müssen (die unter Umständen dann jahrelang ein trauriges Dasein als Mottenfutter fristen). Auf diesem Weg (denke ich zumindest) findet man/frau vielleicht sehr schnell und ohne grossen Aufwand "seine" Lieblingswolle(n) und lernt etwas über die Unterschiede. Ich bin eher ein haptischer Typ, muss alles ertasten um zu begreifen (wie das Wort beGREIFEN schon sagt...). zu 1. Danke Blausternchen für die gute Erklärung. Je feiner die Wolle ist desto dichter und glatter wird der Filz. zu 3. Kammzüge haben i.d.R. eine Faserlänge von 60-90mm. Vlieswollen haben i.d.R. eine deutlich kürzere Faserlänge. Unsere extra feine Merinowolle im Vlies ist mit ca. 25-35mm besonders kurz. Am besten rufst Du den Wollhändler Deines Vertrauens an um genau Details bei den jeweiligen Wollen zu erfahren. zu 4. je kürzer die Fasern sind desto schneller können sie i.d.R. anfangen zu verfilzen, weil mehr Anfangs- und Endpunkte zum Inneinahnderfilzen vorhanden sind. Aber Vorsicht. Es gibt auch langfaserige wolle die schneller filzt als kurfaserige. Je gröber eine gut filzende Wolle ist desto fester wird i.d.R. der Filz. Mit 16mic Wolle wird der Filz am feinsten und weichsten. Aber auch eine Mischung aus mittelfeiner Kammzugwolle die in verschieden Faserichtungen ausgelegt wird und extra feiner Merinowolle im Vlies ergibt z.B. bei Hutkrempen eine tolle Festigkeit.
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wollige Grüße euer Frieder |
Folgende 2 Benutzer sagen Danke zu Frieder für den nützlichen Beitrag: | Filzröschen (08.01.2016), Pendlerin (08.01.2016) |
19.06.2020 | #7 |
FilzerIn
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Hallo ich weiß zwar nicht ob man das hier so macht hab da aber auch eine Frage. Ist es ein großer Unterschied ob man von der Australmerino Wolle die 19 oder 21 mic nimmt? Geht immernoch um eine Zuckertüte
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26.06.2020 | #8 |
Senior FilzerIn
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Also wenn du mich fragst ist da kein riesen Unterschied. In deinem Fall würde ich die günstigere Variante nehmen.
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26.06.2020 | #9 |
FilzexpertIn
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Bei einer Zuckertüte ist es egal ob 19 oder 21 mic. Die 19 mic ist eine Spur kuscheliger.
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Liebe Grüße Claudia |
26.06.2020 | #10 |
FilzexpertIn
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Völlig egal! Ich würde eher zu 21mic tendieren bzw noch höher.
Velleicht musst Du einfach erst etwas rumprobieren, was Du selber magst. Proben musst Du eh machen, um den Schrumpf zu berechnen, dann wäre es eben das Porto, das man doppelt zahlt außer Du hast einen Laden in der Nähe. Für meine erste Tüte habe ich Wolle bestellt, die ich danach nicht genommen habe. Einmal weil mir die Farben nicht gefielen, außedem hatte ich das Problem, dass sie als Märchenwolle deklariert war. Diese kann mit Naturfarben gefärbt sein und dann könnte das Problem auftreten, dass sich die Farben beim Filzprozess mit warmen Wasser durch das Ausbluten einfärben. Das ist bei mir nicht passiert, aber man konnte diese Wolle einfach nicht wirklich gleichmäßig auslegen. Und das obwohl sie superschenll filzt und auch sehr weich war. Eigenlich tolle Eigenschaften. Dennoch mag ich sie nicht wirklich. Erst die zweite Bestellung hat mir dann gefallen, das war Vlies mit 26 oder 27 mic. Sie konnte ich zudem noch gut trockenfilzen, was mir sehr gefiel. Ich hatte mehr davon! Am Anfang lohnt es sich deshalb eher erst kleinere Mengen zu bestellen und zu schauen, was einem zusagt. |
13.07.2020 | #11 |
FilzerIn
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Hallo, ich schließe mich hier der Fragerunde mal an:
Ich möchte eine Tasche für meinen Laptop filzen. Bei einer Anleitung, die ich online gefunden habe, steht ich brauch Schafwolle im Vlies. Vlies heißt die Wolle wurde gewaschen und kadiert? was ist kadiert? Und von welchem Schaf soll die Wolle denn kommen, das ist doch eigentlich nicht nebensächlich, was ich hier so lese? Freue mich über eure Tipps |
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wollfeinheit, wollqualität |
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