Knoepte aus Filzkugeln

[elmo]

Hallo,

Oh Sorry, ich seh grade ich hab mich im Betreff vertippert: es handelt sich um gar nichts mysteriöses sondern um popeliger "Knoepfe"

für meinen Rucksack habe ich mir Filzknoepfe gefilzt, aber keine "Scheibenknöpfe" sondern so Halbkugeln. Ich hab also "streng nach Vorschrift" die Kugeln schichtweise zusammengefilzt, immer schön brav jede einzelne Schicht angefilzt bevor ich die nächste rumgelegt habe.

Dann hab ich das Ganze mit SEHR wenig anderer Wäsche zusammen in die Waschmaschine gegeben und normal waschen lassen wie ich immer zum filzen wasche.

Dann in den Froster, durchgeschnitten und - zwei sehr schöne Halbkugeln gehabt, die aber echt zu "schwach" waren um als Knöpfe fungieren zu können.

Ich hab daher die Halbkugeln noch mal in die Wäsche (passt eh besser, weil das Muster auf den Knöpfen für den Rucksack sonst einfach zu "klar" gewesen ist). Danach war das Muster OK, aber die Knöpfe hab ich echt noch mal mit der Nadel nachgefilzt. Jetzt gehen sie, aber sind immer noch relativ "beweglich".

Gibts da irgendeinen Trick zum "Kugeln dichter filzen" ausser dem was ich eh schon gemacht habe?

Liebe Grüße
Andrea

[elmo]

Hallo,

ich glaube, ich habe die Antwort auf meine Frage selber gefunden. In dem Buch "FilzFormFarbe" von Beatriz Schaaf-Giesser wird empfohlen sie quasi fest zu nähen. Das ist zwar so bei Knöpfen die aus der Wollrolle geschnitten werden so beschrieben aber ich denke das das für Knöpfe aus der Wollkugel ebenso gilt. Es ist etwas schwierig zu beschreiben, sie sollen quasi von aussen durch die Mitte ans gegenüberliegende Ende durchnäht werden, und das bis so eine Art "Stern" genäht ist wenn ich das richtig verstanden habe (natürlich unsichtbar, da innen im Knopf verlaufend). Sie hatte zwar nicht erklärt wozu das gut ist, aber ich vermute mal um die Knöpfe zu stabilisieren.

Liebe Grüße
Andrea

[Triluna]

hallo Elmo,

ehrlich gesagt, versteh ich die Frage nicht. Ich hab schon sehr viele Halbkugeln gefilzt und auch als Knöpfe oder Verschlüsse verwendet, die sind aber nicht zu schwach. Probleme hab ich höchstens beim annähen, weil ich beim besten Willen mit keiner Nadel mehr durchkomme, geschweige denn mit einem Faden dran.

Ich filz auch nicht jede Schicht gut an, sonst hält ja die nächste nicht mehr vernünftig drauf und ich hab am Ende eine Sammlung von ineinandersteckenden Halbkugeln.

Versuchs doch mal mit extrafeiner Merinowolle im Vlies, einfach eine größere Flocke Wolle zusammenknüllen, ins Wasser tauchen und etwas kneten, dass die Wolle zusammenfällt. Eine quasi Kugel aus dem Klumpen formen und sofort die nächste Schicht Wolle drum rum, nass machen (wird auch von selbst nass) nicht ausdrücken sondern nur kurz rollen. Betonung liegt auf kurz, nur so lange, bis die ganze Wolle nass ist und anliegt. Dann die nächste Schicht. Ich mach auch nicht sooo viele Schichten. Die größe der Kugel bestimmt die erste Flocke oder eben die erste Hand voll. Die Abschlussschicht muss Faltenfrei sein. Niemals das Wasser aus der Kugel drücken, es dient quasi als Platzhalter für die eindringenden Fasern. Wenn eine letzte Schicht drauf ist wird die Kugel so lange gerollt, bist sie fest ist. Erst etwas vorsichtiger, wenn die Oberfläche verfilzt ist kann fester gedrückt werden. Das geht so lange, bis zu all Deine kraft aufwendest, um die Kugel beim Rollen zusammen zu drücken. Am Schluss entsteht eine Filzmurmel, die die Festigkeit einer rohen Kartoffel hat. Erst jetzt ist die Kugel bereit geschnitten zu werden. Und so eine Kugel wirst kaum noch annähen können.


Ich wünsch Dir viel Erfolg
Triluna

[nora]

Hallo Andrea!
Ich hab das Thema jetzt erst gesehen.

Ich mach das mit dem Annähen auch so wie Du es beschrieben hast.

Also ich stech mit der Nadel von allen Seiten durch, damit auch alle Schichten wirklich dauerhaft miteinander verbunden sind, ohne dass ein ´´Ufnall´´ passieren könnte.

Das könnte allerdings auch daran liegen, dass ich die Kugel zwar sehr fest filze
( ich brauch eine Zange um die Nadel durch zu kriegen ), aber vielleicht die einzelnen Schichten zu stark vorfilze, wie Triluna beschrieben hat.

GLG, Nora

[elmo]

Hallo Triluna,

wie Nora denke ich, dass ich vielleicht die einzelnen Schichten zu stark vorgefilzt habe, bevor ich die nächste Schicht angefangen habe, obwohl ich "eigentlich" fand dass es wenig war.
Das Problem scheinen aber noch mehr Leute zu haben, denn ich hab heute in einem andern Filzbuch gelesen, dass man die Teile für die Festigkeit auf Leder aufkleben solle...

Ich versuch das einfach die Tage noch einmal, derzeit halten die Knöpfe noch, auch wenn sie sich etwas blöde verformen mit der Zeit. Sie gingen übrigens relativ einfach anzunähen - also denke ich wirklich, dass sie nicht fest genug sind.

Vielleicht liegts auch ein wenig an der unterschiedlichen Wolle - die Knöpfe waren ja zu meinem "Probelappenrucksack" daher aus den gleichen Wollsorten gemacht - also aus verschiedenen.

Liebe Grüße
Andrea

[Triluna]

Hallo elmo,

ich glaub tatsächlich es liegt an der Wolle. Es gelingt nicht mit jeder Wolle eine super feste Kugel zu filzen. Ein Knopf muss aber super fest gefilzt sein, wenn Du ihn aufschneiden möchtest. Mir ist da noch eine Idee gekommen. Wie wäre es, wenn Du eine Kugel filzt (so fest wie es eben geht) diese Kugel dann durchschneidest und über diese Halbkugel eine komplette Schicht drüberfilzt. Diese Schicht wird sich zwar nicht mehr mit der darunterliegenden verbinden, die Deckschicht wird aber wie ein fester Überzug wirken und das ganze zusammenhalten. Die Form wird dann von der darunterliegenen Halbkugel bestimmt. Könnte mir vorstellen, dass das funktioniert, habs aber noch nicht gemacht.

viele Grüße
Triluna

[elmo]

Hallo Triluna,

also, entweder ich verstehe dich nicht richtig, oder mit der Methode wären die Knöpfe dann am Ende unifarben? (ich meine, wenn man zuletzt noch mal alles umfilzt, dann bekommt es ja die äusserste Farbe). Oder hab ich dich einfach falsch verstanden?

Der Grund aus dem ich ja diese verschiedenen Wollen genommen hatte, war, dass sie, wie der Rucksack selber, zeigen sollten wie vielfältig die Wollen sein können ohne dass man färbt oder so.
Daher sind sie ja jetzt bunt.

Warte, ich mach mal ein Bild. Hier:


Der rechte untere Knopf ist der, den ich jetzt in Gebrauch habe, der links obere ist ein Ersatzknopf, den ich nach dem durchschneiden noch nicht noch einmal gefilzt habe (den ersten hatte ich nach dem durchschneiden noch mal in die Waschmaschine gesteckt).
Man kanns leider nicht so gut erkennen auf dem Foto, aber der rechte Knopf ist schon quasi "Eiförmig" jetzt, gar nicht mehr ein "Halbei" weil das Innere so nach und nach hochgequollen kommt.
Die braune Schicht (Coburger Fuchs) ist auch relativ weich, das kann man aber nur fühlen, nicht gut sehen.

Mein "Endziel" in der Knopfgeschichte sind schon Filzknöpfe die so bunt sind UND halbwegs die Form halten. Falls das nicht möglich ist, kann ich aber auch damit leben. Es ist ja mein Rucksack und ich kann die Knöpfe ja auch einfach erneuern, wenn sie zu unförmig werden bzw. ganz auseinander fallen sollten - schöner wäre es natürlich, wenn sie einfach halten.

Liebe Grüße
Andrea

[Triluna]

Hallo Elmo,

da hab jetzt ich Dich falsch verstanden, ich dachte es geht nur um die Sabilität der Knöpfe. Mit der Vorgeschlagenen Methode wären sie einfarbig, oder zuminest nur meliert, wenn Du die Deckschicht vor dem Filzen mischst.

Die Knöpfe sehen sehr schön aus. Halten die Schichten wirklich nicht zusammen? Die Knöpfe sehen so stabiel aus?

Ich würd's echt weiter mit zusammenfilzen versuchen, zusammennähen macht Dir die Optik kaputt und das wär schade um die Idee.

viele Grüße
Triluna

[nora]

Hallo!
Sehen toll aus Deine Knöpfe. Super.

Also wenn ich meine zusammennähe sieht man das gar nicht.

Natürlich nehme ich das Nähgarn in der entsprechenden Farbe. Aber man sieht kein bißchen von dem Genähten.

GLG, Nora

[Frieder]

Hallo ,
dichte Knöpfe lassen sich leider nicht mit jeder Wolle machen. Je feiner die Wolle ist und umso besser sie filzt, desto einfacher lassen sich besonders dichte Filze herstellen. Mit kurfaseriger Vlieswolle (z.B. extra feine Merinowolle im Vlies) ist es sicherlich am einfachsten dichte Filze für Knöpfe herzustellen, die sich anschließend gut schneiden lassen. Mit einheimischer Wolle (z.B. Coburger Fuchs) wird es sehr schwer bzw. sogar unmöglich einen dichten Filz herzustellen, den mensch problemlos schneiden kann.

[elmo]

Hallo Frieder,

gut, dann liegst einfach an der Wolle. Die Knöpfe bestehen aus Bergschaf, Gotländischem Pelzschaf, Shetlandschaf, Coburger Fuchs und nur einem "Fitzelchen" Merino.

Liebe Grüße
Andrea

[nora]

Guten Morgen

Da kann ich Frieder nur zustimmen. Wenn ich Feine Bandwolle für Knöpfe und Schmuckkugeln nehme, kann ich rollen und kneten bis mir die Hände abfallen.

Mit extrafeinem Vlies hab ich im Nu eine schöne feste Kugel

GLG, Nora